Sonntag, 29. April 2012

Projekt Samuel. Die Ursache liegt woanders

Diese Woche konnte man ja einiges zum Projekt Samuel des BDKJ Freiburg lesen. Ich will an dieser Stelle gar keine Werbung für dieses unmögliche Projekt machen. Auch langweilt mich diese Umfrage mehr, als daß man sich damit auseinandersetzen sollte. Diese Fragen oder Forderungen gibt es doch schon seit zig Jahren in der deutschen Kirche. Fazit: nicht sehr spannend, braucht man gar nicht drüber reden.

Vielmehr gilt es die hippen Pastoralpläne zu betrachten:
In bewährter Weise wird die Kirche leer geräumt. Diese Mal aber ist EURE HILFE gefragt. WIR WOLLEN, DASS IHR ES EUCH GEMÜTLICH MACHT UND EURE STÜHLE; SITZSÄCKE; SOFAS; HÄNGEMATTEN MITBRINGT UND IHNEN IN DER HEILIG GEIST KIRCHE FÜR EIN WOCHENENDE EIN NEUES ZUHAUSE GEBT. Also, bringt zum Eröffnungsgottesdienst euren Lieblingsstuhl mit und sucht euch den passenden Platz dazu in der Kirche.
Wer soetwas als Jugendlicher mitmachen muß, der ist doch für das Leben geschädigt. Wenn aus dem Kommunionunterricht nur noch das Brotbacken und aus dem Firmunterricht nur der Moscheebesuch in Erinnerung bleibt, ist ein solches Projekt aus Freiburg doch nicht verwunderlich.Wenn die Kinder nur mit E-Gitarre oder Hasenkostüm in die Kirche gelockt werden, haben sie doch keine andere Wahl, als sich auch später eine solche Eventkirche vorzustellen. Allein das Wort Katechese ist bei den meisten Kirchenfunktionören doch der Grund für eine geschwollene Halsschlagader.
Die kleinen Kinderkirchenfunktionäre aus Freiburg sind nicht Schuld an diesem Projekt. Die Pastoraltheologen, die Dogmatiker und die Liturgiker sind Hauptverantwortlichen. Moraltheologen haben schon lange die Segel gestrichen. Es wird gar nicht mehr versucht eine gewisse kirchliche Moral zu verkünden. Stattdessen probiert man es mit Diskursethik.
Die Ursache für ein solches Kinderprojekt liegt also nicht bei den ahnungslosen Kindern des BDKJ, sondern bei den Hauptamtlichen. Sie verkünden doch nicht mehr die Lehre der Kirche. Sie bestehen doch nicht mehr auf Katecheseunterricht.
Wenn das Motto immerzu heißt: "Glauben leben, Gemeinschaft genießen", braucht sich kein Mensch über derartige Projekte wundern. Das altliberale Kirchenbild wird den Kindern in der Verbandsarbeit doch so eingehämmert, daß diese keine andere Wahl haben, als solch einen Unsinn zu verzapfen.
Projekt Samuel hat nur das umgesetzt, was pausenlos vorgelebt wird.

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