Mittwoch, 3. Oktober 2012

Deppen-Binde-Strich

Eine theologische Lektüre ist seit der Einführung der anthropologischen sprachlichen Wende eine immer größere Herausforderung. Denn es scheint, als sei die Verwendung von Bindestrichen Merkmal für ein besonders durchdachten und ansprechenden Artikel.

Man kommt nur zum Da-Sein, wenn man in-sich-geht, um dann aus-sich das So-Sein der Dinge an-sich an-erkennt. Wenn man wirk-lich das Gött-liche spüren möchte, muß der Mensch sich an-gegangen fühlen. Dieses An-gegangen-Sein muß dann glaubend ver- und denkend be-antwortet sein.

Nur so schafft man dümmliche Gedanken in adäquat dümmliche Sprache zu quetschen.

Samstag, 18. August 2012

Merkel und die Muschis

Frau Merkel sagt: "Den Prozess gegen Mitglieder der Band Pussy Riot habe ich mit Besorgnis verfolgt. Das unverhältnismäßig harte Urteil steht nicht im Einklang mit den europäischen Werten von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie [...]".

Die Schlagwörter Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschwürde werden eigentlich in jeder Diskussion herangezogen. Nie jedoch auf unseren Paragraphen 124 StGBverwiesen. Denn auch in unserem Land kann ein schwerer Hausfriedensbruch mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden. -> §124


Dienstag, 17. Juli 2012

Münster

Einfach mal lesen:

Ansprache von Dekan Hw. Müller aus Münster.

Ich wollte seine wirren Worte eigentlich kommentieren. Aber der Text spricht für sich alleine.
Dieses Mal schwadroniert er über "erzkonservative Seilschaften", den "brandgefährliche[n] und erzkonservative[n] ästheto-katholische Schriftsteller" Mosebach und sonstige Menschen, die mit der Tradition verbunden sind. Den Papst umschreibt er gekonnt mit "wie einige im Leitungsamt". 
Auch Schriftwerke werden abgelehnt. Der "Katechismus" und die "traditionelle Schultheologie" können irgendeinen erfundenen "atemberaubenden Transformationsprozess" nicht nachkommen.
PECH FÜR ALLE!

"Denn wer oder was Gott sei, wenn er denn ist, -" .... das könnt ihr bei Müller lesen.

Sonntag, 29. April 2012

Projekt Samuel. Die Ursache liegt woanders

Diese Woche konnte man ja einiges zum Projekt Samuel des BDKJ Freiburg lesen. Ich will an dieser Stelle gar keine Werbung für dieses unmögliche Projekt machen. Auch langweilt mich diese Umfrage mehr, als daß man sich damit auseinandersetzen sollte. Diese Fragen oder Forderungen gibt es doch schon seit zig Jahren in der deutschen Kirche. Fazit: nicht sehr spannend, braucht man gar nicht drüber reden.

Vielmehr gilt es die hippen Pastoralpläne zu betrachten:
In bewährter Weise wird die Kirche leer geräumt. Diese Mal aber ist EURE HILFE gefragt. WIR WOLLEN, DASS IHR ES EUCH GEMÜTLICH MACHT UND EURE STÜHLE; SITZSÄCKE; SOFAS; HÄNGEMATTEN MITBRINGT UND IHNEN IN DER HEILIG GEIST KIRCHE FÜR EIN WOCHENENDE EIN NEUES ZUHAUSE GEBT. Also, bringt zum Eröffnungsgottesdienst euren Lieblingsstuhl mit und sucht euch den passenden Platz dazu in der Kirche.
Wer soetwas als Jugendlicher mitmachen muß, der ist doch für das Leben geschädigt. Wenn aus dem Kommunionunterricht nur noch das Brotbacken und aus dem Firmunterricht nur der Moscheebesuch in Erinnerung bleibt, ist ein solches Projekt aus Freiburg doch nicht verwunderlich.Wenn die Kinder nur mit E-Gitarre oder Hasenkostüm in die Kirche gelockt werden, haben sie doch keine andere Wahl, als sich auch später eine solche Eventkirche vorzustellen. Allein das Wort Katechese ist bei den meisten Kirchenfunktionören doch der Grund für eine geschwollene Halsschlagader.
Die kleinen Kinderkirchenfunktionäre aus Freiburg sind nicht Schuld an diesem Projekt. Die Pastoraltheologen, die Dogmatiker und die Liturgiker sind Hauptverantwortlichen. Moraltheologen haben schon lange die Segel gestrichen. Es wird gar nicht mehr versucht eine gewisse kirchliche Moral zu verkünden. Stattdessen probiert man es mit Diskursethik.
Die Ursache für ein solches Kinderprojekt liegt also nicht bei den ahnungslosen Kindern des BDKJ, sondern bei den Hauptamtlichen. Sie verkünden doch nicht mehr die Lehre der Kirche. Sie bestehen doch nicht mehr auf Katecheseunterricht.
Wenn das Motto immerzu heißt: "Glauben leben, Gemeinschaft genießen", braucht sich kein Mensch über derartige Projekte wundern. Das altliberale Kirchenbild wird den Kindern in der Verbandsarbeit doch so eingehämmert, daß diese keine andere Wahl haben, als solch einen Unsinn zu verzapfen.
Projekt Samuel hat nur das umgesetzt, was pausenlos vorgelebt wird.

Dienstag, 24. April 2012

Analyse eines Kindergebets


„Lieber Gott, mach mich fromm, daß ich in den Himmel komm'.“

Dieses von Kindern häufig verwendete Gebet ist sowohl religionspädagogisch als auch dogmatisch als schwierig einzustufen. Ich warne an dieser Stelle davor, daß dieses Gebet weiterhin vor dem Schlaf gesprochen wird, weil es die Vorstellung Gottes und der Religion völlig falsch interpretiert.

Die Anrede 'Lieber Gott' ist didaktisch eine Unmöglichkeit. Impliziert sie doch dem Beter einen Gott, der zwar 'lieb' ist, jedoch nicht Freund oder Bruder, sondern wirklich ein 'Gott' ist. Dies festigt die Vorstellung bei dem Beter, daß Gott ein anderer ist, als der Freund in der Kindertagesstätte. Zu empfehlen wäre hier Gott durch den Menschen Jesus zu ersetzen (will man weiterhin mit christlichen Begriffen operieren), weil sich das betende Kind darunter besser etwas vorstellen kann und einen näheren Bezug bekommt.

'Mach mich fromm' enthält gleich drei gefährliche Denkweisen, die heute in der Theologie so nicht mehr tragbar sind. 'Machen' bedeutet für den Beter, daß der Angesprochene wirklich etwas tun, etwas verändern kann. Dies bezieht das Gebet jedoch nur auf 'mich'. Diese Egozentrik ist jedoch, weil nicht gemeinschaftsdienlich, abzulehnen. Da Gott nicht wirklich in die Welt eingreift (s. Auschwitz) darf dem kindlichen Beter nicht suggeriert werden, daß er etwas verändern könnte. Seine Wirkung erweist 'Gott' nämlich nur in der Beziehung zu dem Anderen, zu einem DU. Daher ist die Wendung 'mach mich' höchst problematisch, weil das Gebet wirklich nur auf einen Einzelnen abzielt. 'Fromm' ist aufgrund des religionsgeschichtlichen Wandels direkt zu ersetzen. Mit 'fromm' wird generell eine vorkonziliare Haltung beschrieben, die als überholt gilt. 'Fromme' Menschen sind nämlich zu sehr auf ihre spezielle und eigene Religion fixiert und schauen weder nach rechts oder links zu ihren Religionsbrüdern, wie den Buddhisten oder Muslimen. Hier muß dem Kind deutlich gemacht werden, daß es nur etwas Höheres gibt und man sich damit spirituell-esoterisch auseinanderzusetzen hat.

'Daß ich in den Himmel komm', lautet der Schluß dieses Gebets. Bei dem Wort 'Ich' zeigt sich gleiche egozentrische Problematik wie bei dem Wort 'mich'. Problematisch ist das Wort 'Himmel', da es suggeriert, daß der Mensch durch seine 'fromme' von 'Gott gemachte' Haltung zu einem anderen Ort gelangen könnte. Dass dies nicht der Fall ist (s. das problematische und einseitig benutzte Wort 'Gott') zeigt sich bei den Glaubensbrüdern, die keinen persönlichen Gott haben. Hier geht man also von einer Exklusivität aus, daß nur a) 'ich', b) durch 'Gott und c) in den 'Himmel' komme.

Es lässt sich bei diesem Gebet deutlich die Gefahr erkennen, daß der Beter einen egozentrischen Exklusivstatus seines Gottes und seines Gebets ansieht. Daher ist es von der Religionsdidaktik zu überarbeiten. Ein Vorschlag könnte lauten:

„Unser lieber, guter Freund aller Menschen und Bruder Jesus, sei so gut und bestärke unser spirituelles Gefühl, damit wir irgendwann vielleicht an einen anderen Ort kommen, wo wir uns alle ganz doll lieb haben.“

Dienstag, 10. April 2012

Drei andere Ratschläge

Dekan Hw. Klaus Müller hat die Erstsemester der Theologie in Münster begrüßt. In seiner Rede zitierte er Thomas Pröpper, der irgendwann drei Ratschläge zum Studium gegeben hatte.

„Der erste [Ratschlag; K.M.] würde lauten: ‚Vertrauen Sie stets Ihren eigenen Fragen und trauen Sie sich auch, sie – notfalls hartnäckig – zu stellen.’ Und der zweite: ‚Behalten Sie bei der Ausbildung Ihres theologischen Denkens und der entsprechenden Lebenspraxis immer im Blick, dass es zwischen dem Menschsein (bzw. Menschwerden) und dem Christsein (bzw. Christwerden) keinen Widerspruch geben kann.’ Schließlich der dritte: ‚Suchen Sie von Beginn an aufrichtige und verlässliche Freundschaften zu schließen und sprechen auch über Ihren Glauben, damit dieser die Irritationen, die das Studium mit Sicherheit bringen wird, besser bewältigt und vor Vereinsamung – auch der kirchlichen – bewahrt bleibt.“. - Quelle

Ich gebe hier auch drei Ratschläge:
  1. Vertrauen Sie stets Gott und dem Gebet. Gott ist es, der in Ihrem Studium im Mittelpunkt steht. Sie haben sich zu zu diesem Studium berufen gefühlt, vertrauen Sie also auf SEINEN Ruf und verharren bei IHM.
  2. Behalten Sie während Ihrer Ausbildung immer den Katechismus, das katholische Lehramt und die Kirchenväter im Auge. Holen Sie sich hier ständig Rat. Nehmen Sie sich viel Zeit zum Selbststudium, meiden Sie vor allem zu Beginn Hans Küng und Konsorten. Blindes Vetrauen in die Professoren ist nicht hilfreich.
  3. Seien Sie versichert: Mit Ott zu Gott!

Sonntag, 8. April 2012

Ästhetischer Wandel

Die neue Theologie hat nicht nur den Menschen in den Mittelpunkt gestellt und so eine anthropologische Wende vollzogen, sondern leider auch einen Wandel in dem ästhetischen Befinden der Gläubigen bewirkt. Zumindest kann man diesen Anschein immer wieder gewinnen, wenn Kirchen einer Renovierung unterzogen worden sind.

"Die gesamte Fassade der Kirche ist somit von einem Netz unterschiedlichster Begriffe überzogen, die sich keinem Erfahrungs- und Wissensgebiet eindeutig zuordnen lassen. [...] Die Kirche wird somit zur Projektionsfläche des Lebens in seiner vielfältigen Ausfaltung." - St. Andrä Graz 


Ein Video zeigt die Zerstörung einer ehemaligen Barockkirche in Österreich. Von außen nur mit seltsamen Wörter bekritzelt, glänzt im Innenraum der Kirche besonders hässliches Geschmiere und ein gläserner Altar.


Halleluja

Christus ist wahrhaft auferstanden!
Es lebe Christus, der König!
Verkündet es und freut euch im Herrn zu jeder Zeit.

Alles Lesern ein gesegnetes Osterfest!

Freitag, 2. März 2012

Neulich bei den Steyler Missionaren



Hier tanzt Pater Joachim Andrade, Provinzial in Brasilien. Aber macht ja nichts. In Deutschland läuft wenigstens alles gut.

Samstag, 25. Februar 2012

Ewiges hin und her

Hin: Der Priester ist verpflichtet ehelos zu leben. Er folgt damit der Lehre Jesu und der Apostel. Freiwillig entscheidet sich der Priester dazu um des Gottesreiches willen. So kann er Gott besser und freier dienen. Diese Übung ist seit 300 n. Chr. Pflicht (Synode von Elvira). So kann der Diener Gottes mit ungeteilter Aufmerksamkeit seiner Berufung nachgehen.
Dies steht fest, daran wird nicht gerüttelt.
Her: Wir müssen das mal kritisch betrachten. Zwar soll nichts daran geändert werden, aber man muß es einfach mal kritisch betrachten.

Hin: Die Ehe ist unauflöslich. Das hat sich kein Moraltheologe ausgedacht, sondern ist von Jesus Christus so überliefert. Daher können geschiedene Wiederverheiratete, die sich so offen gegen das Gebot stellen, nicht das Sakrament der Eucharistie empfangen. Ebenso bedeutet Ehe, daß sich Mann und Frau das Ja-Wort geben und keine Mann-Mann, Frau-Frau und bald: Anderes-Anderes.
Her: Auch hieran wird nicht gerüttelt. Doch müssen wir das mal kritisch betrachten. Für einen anderen Umgang mit diesen Menschen. Laut KKK soll man Homosexuellen respektvoll gegenübertreten. Doch erstmal darüber sprechen.

Hin: Der Subdiakon war früher die erste Weihestufe auf dem Weg zum Priesteramt. Da das Priesteramt dem Mann vorbehalten ist, können Frauen nicht zum Diakon geweiht werden. Die Frau hat eigentlich genug Wege sich in die kirchliche Gemeinschaft einzubringen (Ordensfrauen müssen sich bei dieser Diskussion ziemlich komisch vorkommen).
Her: Daran wird nicht gerüttelt. Aber die Frau muß mehr Arbeit in der Kirche übernehmen. Daher müssen wir mal darüber reden.

Es geht ewig hin und her. Man betont die katholische Lehre, um sie im Nebensatz indirekt wieder zur Diskussion zu stellen. Das macht die Gläubigen verrückt, weil sie nicht wissen, was nun Sache ist.
Das ewige Gerede führt einfach zu nichts und bekräftigt die Progressiven nur in ihrem Tun und Denken.
Einfach mal Antrag auf Schluß der Debatte stellen, Herr Marx.

Donnerstag, 16. Februar 2012

(Dis)kontinuität?!

Kath.net bat P. Schmidberger FSSPX um ein Interview und heraus kam natürlich ein Gespräch über die Kontinuität des Lehramts und das II. Vatikanum.
P. Lugmayr FSSP antwortete darauf mit Verlaub und sagte, daß einiges Blödsinn sei.
Da nun kath.net eher der Petrusbruderschaft zugeneigt ist, wurde eine weitere Antwort nicht veröffentlicht.
Diese schrieb Anton Löhmer, ist bei der Piusbruderschaft nachzulesen, und der Inhalt ist durchaus lesenswert.
Man bilde sich über den Sachverhalt "(Dis)kontinuität?!" seine eigene Meinung. Aber ein Hinweis auf diese Reaktion sollte gestattet sein, da man sich ja sonst keine richtige Meinung bilden kann, weil kath.net mit dem Applaus-Kommentar endet.

Montag, 13. Februar 2012

Studientag: "Wir sind alle der gleichen Ansicht"

Das Memorandum war noch gleich? Ein abgefahrenes Positionspapier, das viele deutsche Professoren der Theologie unterschrieben haben. Damit wollten sie den Eindruck der schismatischen deutsch-"katholischen Kirche" festigen. In der Brutstätte dieses Pamphlets, auch als Uni Münster bekannt, gab es einen Studientag dazu. 140 Teilnehmer haben ganz viele Gedanken - ich gehe auch von vielen Aufbrüchen aus - auf Schilder geschrieben.
Stimmen erhofften sich aber "peppigere Diskussionen" oder einen "zweiten Dialogpartner".
Es gab anscheinend keine andere Meinung zum Memorandum. "Wir sind alle der gleichen Ansicht und vertreten das gleiche.", heißt es dann.
Einer fordert, daß auch an der WWU zu einer "Streitkultur" kommt.

Liebe Studenten aus Münster!
Das sind nun die Früchte der Politik eines (fast hl.) Karl Rahners und eines (eher sel.) Heribert Vorgrimlers. Sie haben es geschafft, daß wirklich die gesamte Fakultät in eine Richtung denkt: Weg von Rom.
Sowohl Professoren als auch Studenten sind derselben Meinung. Seit über 40 Jahren steht der Mensch im Mittelpunkt des Denkens. In allen Disziplinen. So gibt es keine Christologie, sondern nur Jesulogie.
Und deshalb kann man auch ohne große Ausnahme das Memorandum unterschreiben.

Am Ende seiner Amtszeit an der Universität „war unsere Fakultät geeint und einig, es gab keine Fraktionen mehr“. Ein Zitat aus der Biographie Vorgrimlers.