Mittwoch, 3. Oktober 2012

Deppen-Binde-Strich

Eine theologische Lektüre ist seit der Einführung der anthropologischen sprachlichen Wende eine immer größere Herausforderung. Denn es scheint, als sei die Verwendung von Bindestrichen Merkmal für ein besonders durchdachten und ansprechenden Artikel.

Man kommt nur zum Da-Sein, wenn man in-sich-geht, um dann aus-sich das So-Sein der Dinge an-sich an-erkennt. Wenn man wirk-lich das Gött-liche spüren möchte, muß der Mensch sich an-gegangen fühlen. Dieses An-gegangen-Sein muß dann glaubend ver- und denkend be-antwortet sein.

Nur so schafft man dümmliche Gedanken in adäquat dümmliche Sprache zu quetschen.

Samstag, 18. August 2012

Merkel und die Muschis

Frau Merkel sagt: "Den Prozess gegen Mitglieder der Band Pussy Riot habe ich mit Besorgnis verfolgt. Das unverhältnismäßig harte Urteil steht nicht im Einklang mit den europäischen Werten von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie [...]".

Die Schlagwörter Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschwürde werden eigentlich in jeder Diskussion herangezogen. Nie jedoch auf unseren Paragraphen 124 StGBverwiesen. Denn auch in unserem Land kann ein schwerer Hausfriedensbruch mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden. -> §124


Dienstag, 17. Juli 2012

Münster

Einfach mal lesen:

Ansprache von Dekan Hw. Müller aus Münster.

Ich wollte seine wirren Worte eigentlich kommentieren. Aber der Text spricht für sich alleine.
Dieses Mal schwadroniert er über "erzkonservative Seilschaften", den "brandgefährliche[n] und erzkonservative[n] ästheto-katholische Schriftsteller" Mosebach und sonstige Menschen, die mit der Tradition verbunden sind. Den Papst umschreibt er gekonnt mit "wie einige im Leitungsamt". 
Auch Schriftwerke werden abgelehnt. Der "Katechismus" und die "traditionelle Schultheologie" können irgendeinen erfundenen "atemberaubenden Transformationsprozess" nicht nachkommen.
PECH FÜR ALLE!

"Denn wer oder was Gott sei, wenn er denn ist, -" .... das könnt ihr bei Müller lesen.

Sonntag, 29. April 2012

Projekt Samuel. Die Ursache liegt woanders

Diese Woche konnte man ja einiges zum Projekt Samuel des BDKJ Freiburg lesen. Ich will an dieser Stelle gar keine Werbung für dieses unmögliche Projekt machen. Auch langweilt mich diese Umfrage mehr, als daß man sich damit auseinandersetzen sollte. Diese Fragen oder Forderungen gibt es doch schon seit zig Jahren in der deutschen Kirche. Fazit: nicht sehr spannend, braucht man gar nicht drüber reden.

Vielmehr gilt es die hippen Pastoralpläne zu betrachten:
In bewährter Weise wird die Kirche leer geräumt. Diese Mal aber ist EURE HILFE gefragt. WIR WOLLEN, DASS IHR ES EUCH GEMÜTLICH MACHT UND EURE STÜHLE; SITZSÄCKE; SOFAS; HÄNGEMATTEN MITBRINGT UND IHNEN IN DER HEILIG GEIST KIRCHE FÜR EIN WOCHENENDE EIN NEUES ZUHAUSE GEBT. Also, bringt zum Eröffnungsgottesdienst euren Lieblingsstuhl mit und sucht euch den passenden Platz dazu in der Kirche.
Wer soetwas als Jugendlicher mitmachen muß, der ist doch für das Leben geschädigt. Wenn aus dem Kommunionunterricht nur noch das Brotbacken und aus dem Firmunterricht nur der Moscheebesuch in Erinnerung bleibt, ist ein solches Projekt aus Freiburg doch nicht verwunderlich.Wenn die Kinder nur mit E-Gitarre oder Hasenkostüm in die Kirche gelockt werden, haben sie doch keine andere Wahl, als sich auch später eine solche Eventkirche vorzustellen. Allein das Wort Katechese ist bei den meisten Kirchenfunktionören doch der Grund für eine geschwollene Halsschlagader.
Die kleinen Kinderkirchenfunktionäre aus Freiburg sind nicht Schuld an diesem Projekt. Die Pastoraltheologen, die Dogmatiker und die Liturgiker sind Hauptverantwortlichen. Moraltheologen haben schon lange die Segel gestrichen. Es wird gar nicht mehr versucht eine gewisse kirchliche Moral zu verkünden. Stattdessen probiert man es mit Diskursethik.
Die Ursache für ein solches Kinderprojekt liegt also nicht bei den ahnungslosen Kindern des BDKJ, sondern bei den Hauptamtlichen. Sie verkünden doch nicht mehr die Lehre der Kirche. Sie bestehen doch nicht mehr auf Katecheseunterricht.
Wenn das Motto immerzu heißt: "Glauben leben, Gemeinschaft genießen", braucht sich kein Mensch über derartige Projekte wundern. Das altliberale Kirchenbild wird den Kindern in der Verbandsarbeit doch so eingehämmert, daß diese keine andere Wahl haben, als solch einen Unsinn zu verzapfen.
Projekt Samuel hat nur das umgesetzt, was pausenlos vorgelebt wird.

Dienstag, 24. April 2012

Analyse eines Kindergebets


„Lieber Gott, mach mich fromm, daß ich in den Himmel komm'.“

Dieses von Kindern häufig verwendete Gebet ist sowohl religionspädagogisch als auch dogmatisch als schwierig einzustufen. Ich warne an dieser Stelle davor, daß dieses Gebet weiterhin vor dem Schlaf gesprochen wird, weil es die Vorstellung Gottes und der Religion völlig falsch interpretiert.

Die Anrede 'Lieber Gott' ist didaktisch eine Unmöglichkeit. Impliziert sie doch dem Beter einen Gott, der zwar 'lieb' ist, jedoch nicht Freund oder Bruder, sondern wirklich ein 'Gott' ist. Dies festigt die Vorstellung bei dem Beter, daß Gott ein anderer ist, als der Freund in der Kindertagesstätte. Zu empfehlen wäre hier Gott durch den Menschen Jesus zu ersetzen (will man weiterhin mit christlichen Begriffen operieren), weil sich das betende Kind darunter besser etwas vorstellen kann und einen näheren Bezug bekommt.

'Mach mich fromm' enthält gleich drei gefährliche Denkweisen, die heute in der Theologie so nicht mehr tragbar sind. 'Machen' bedeutet für den Beter, daß der Angesprochene wirklich etwas tun, etwas verändern kann. Dies bezieht das Gebet jedoch nur auf 'mich'. Diese Egozentrik ist jedoch, weil nicht gemeinschaftsdienlich, abzulehnen. Da Gott nicht wirklich in die Welt eingreift (s. Auschwitz) darf dem kindlichen Beter nicht suggeriert werden, daß er etwas verändern könnte. Seine Wirkung erweist 'Gott' nämlich nur in der Beziehung zu dem Anderen, zu einem DU. Daher ist die Wendung 'mach mich' höchst problematisch, weil das Gebet wirklich nur auf einen Einzelnen abzielt. 'Fromm' ist aufgrund des religionsgeschichtlichen Wandels direkt zu ersetzen. Mit 'fromm' wird generell eine vorkonziliare Haltung beschrieben, die als überholt gilt. 'Fromme' Menschen sind nämlich zu sehr auf ihre spezielle und eigene Religion fixiert und schauen weder nach rechts oder links zu ihren Religionsbrüdern, wie den Buddhisten oder Muslimen. Hier muß dem Kind deutlich gemacht werden, daß es nur etwas Höheres gibt und man sich damit spirituell-esoterisch auseinanderzusetzen hat.

'Daß ich in den Himmel komm', lautet der Schluß dieses Gebets. Bei dem Wort 'Ich' zeigt sich gleiche egozentrische Problematik wie bei dem Wort 'mich'. Problematisch ist das Wort 'Himmel', da es suggeriert, daß der Mensch durch seine 'fromme' von 'Gott gemachte' Haltung zu einem anderen Ort gelangen könnte. Dass dies nicht der Fall ist (s. das problematische und einseitig benutzte Wort 'Gott') zeigt sich bei den Glaubensbrüdern, die keinen persönlichen Gott haben. Hier geht man also von einer Exklusivität aus, daß nur a) 'ich', b) durch 'Gott und c) in den 'Himmel' komme.

Es lässt sich bei diesem Gebet deutlich die Gefahr erkennen, daß der Beter einen egozentrischen Exklusivstatus seines Gottes und seines Gebets ansieht. Daher ist es von der Religionsdidaktik zu überarbeiten. Ein Vorschlag könnte lauten:

„Unser lieber, guter Freund aller Menschen und Bruder Jesus, sei so gut und bestärke unser spirituelles Gefühl, damit wir irgendwann vielleicht an einen anderen Ort kommen, wo wir uns alle ganz doll lieb haben.“

Dienstag, 10. April 2012

Drei andere Ratschläge

Dekan Hw. Klaus Müller hat die Erstsemester der Theologie in Münster begrüßt. In seiner Rede zitierte er Thomas Pröpper, der irgendwann drei Ratschläge zum Studium gegeben hatte.

„Der erste [Ratschlag; K.M.] würde lauten: ‚Vertrauen Sie stets Ihren eigenen Fragen und trauen Sie sich auch, sie – notfalls hartnäckig – zu stellen.’ Und der zweite: ‚Behalten Sie bei der Ausbildung Ihres theologischen Denkens und der entsprechenden Lebenspraxis immer im Blick, dass es zwischen dem Menschsein (bzw. Menschwerden) und dem Christsein (bzw. Christwerden) keinen Widerspruch geben kann.’ Schließlich der dritte: ‚Suchen Sie von Beginn an aufrichtige und verlässliche Freundschaften zu schließen und sprechen auch über Ihren Glauben, damit dieser die Irritationen, die das Studium mit Sicherheit bringen wird, besser bewältigt und vor Vereinsamung – auch der kirchlichen – bewahrt bleibt.“. - Quelle

Ich gebe hier auch drei Ratschläge:
  1. Vertrauen Sie stets Gott und dem Gebet. Gott ist es, der in Ihrem Studium im Mittelpunkt steht. Sie haben sich zu zu diesem Studium berufen gefühlt, vertrauen Sie also auf SEINEN Ruf und verharren bei IHM.
  2. Behalten Sie während Ihrer Ausbildung immer den Katechismus, das katholische Lehramt und die Kirchenväter im Auge. Holen Sie sich hier ständig Rat. Nehmen Sie sich viel Zeit zum Selbststudium, meiden Sie vor allem zu Beginn Hans Küng und Konsorten. Blindes Vetrauen in die Professoren ist nicht hilfreich.
  3. Seien Sie versichert: Mit Ott zu Gott!

Sonntag, 8. April 2012

Ästhetischer Wandel

Die neue Theologie hat nicht nur den Menschen in den Mittelpunkt gestellt und so eine anthropologische Wende vollzogen, sondern leider auch einen Wandel in dem ästhetischen Befinden der Gläubigen bewirkt. Zumindest kann man diesen Anschein immer wieder gewinnen, wenn Kirchen einer Renovierung unterzogen worden sind.

"Die gesamte Fassade der Kirche ist somit von einem Netz unterschiedlichster Begriffe überzogen, die sich keinem Erfahrungs- und Wissensgebiet eindeutig zuordnen lassen. [...] Die Kirche wird somit zur Projektionsfläche des Lebens in seiner vielfältigen Ausfaltung." - St. Andrä Graz 


Ein Video zeigt die Zerstörung einer ehemaligen Barockkirche in Österreich. Von außen nur mit seltsamen Wörter bekritzelt, glänzt im Innenraum der Kirche besonders hässliches Geschmiere und ein gläserner Altar.


Halleluja

Christus ist wahrhaft auferstanden!
Es lebe Christus, der König!
Verkündet es und freut euch im Herrn zu jeder Zeit.

Alles Lesern ein gesegnetes Osterfest!

Freitag, 2. März 2012

Neulich bei den Steyler Missionaren



Hier tanzt Pater Joachim Andrade, Provinzial in Brasilien. Aber macht ja nichts. In Deutschland läuft wenigstens alles gut.

Samstag, 25. Februar 2012

Ewiges hin und her

Hin: Der Priester ist verpflichtet ehelos zu leben. Er folgt damit der Lehre Jesu und der Apostel. Freiwillig entscheidet sich der Priester dazu um des Gottesreiches willen. So kann er Gott besser und freier dienen. Diese Übung ist seit 300 n. Chr. Pflicht (Synode von Elvira). So kann der Diener Gottes mit ungeteilter Aufmerksamkeit seiner Berufung nachgehen.
Dies steht fest, daran wird nicht gerüttelt.
Her: Wir müssen das mal kritisch betrachten. Zwar soll nichts daran geändert werden, aber man muß es einfach mal kritisch betrachten.

Hin: Die Ehe ist unauflöslich. Das hat sich kein Moraltheologe ausgedacht, sondern ist von Jesus Christus so überliefert. Daher können geschiedene Wiederverheiratete, die sich so offen gegen das Gebot stellen, nicht das Sakrament der Eucharistie empfangen. Ebenso bedeutet Ehe, daß sich Mann und Frau das Ja-Wort geben und keine Mann-Mann, Frau-Frau und bald: Anderes-Anderes.
Her: Auch hieran wird nicht gerüttelt. Doch müssen wir das mal kritisch betrachten. Für einen anderen Umgang mit diesen Menschen. Laut KKK soll man Homosexuellen respektvoll gegenübertreten. Doch erstmal darüber sprechen.

Hin: Der Subdiakon war früher die erste Weihestufe auf dem Weg zum Priesteramt. Da das Priesteramt dem Mann vorbehalten ist, können Frauen nicht zum Diakon geweiht werden. Die Frau hat eigentlich genug Wege sich in die kirchliche Gemeinschaft einzubringen (Ordensfrauen müssen sich bei dieser Diskussion ziemlich komisch vorkommen).
Her: Daran wird nicht gerüttelt. Aber die Frau muß mehr Arbeit in der Kirche übernehmen. Daher müssen wir mal darüber reden.

Es geht ewig hin und her. Man betont die katholische Lehre, um sie im Nebensatz indirekt wieder zur Diskussion zu stellen. Das macht die Gläubigen verrückt, weil sie nicht wissen, was nun Sache ist.
Das ewige Gerede führt einfach zu nichts und bekräftigt die Progressiven nur in ihrem Tun und Denken.
Einfach mal Antrag auf Schluß der Debatte stellen, Herr Marx.

Donnerstag, 16. Februar 2012

(Dis)kontinuität?!

Kath.net bat P. Schmidberger FSSPX um ein Interview und heraus kam natürlich ein Gespräch über die Kontinuität des Lehramts und das II. Vatikanum.
P. Lugmayr FSSP antwortete darauf mit Verlaub und sagte, daß einiges Blödsinn sei.
Da nun kath.net eher der Petrusbruderschaft zugeneigt ist, wurde eine weitere Antwort nicht veröffentlicht.
Diese schrieb Anton Löhmer, ist bei der Piusbruderschaft nachzulesen, und der Inhalt ist durchaus lesenswert.
Man bilde sich über den Sachverhalt "(Dis)kontinuität?!" seine eigene Meinung. Aber ein Hinweis auf diese Reaktion sollte gestattet sein, da man sich ja sonst keine richtige Meinung bilden kann, weil kath.net mit dem Applaus-Kommentar endet.

Montag, 13. Februar 2012

Studientag: "Wir sind alle der gleichen Ansicht"

Das Memorandum war noch gleich? Ein abgefahrenes Positionspapier, das viele deutsche Professoren der Theologie unterschrieben haben. Damit wollten sie den Eindruck der schismatischen deutsch-"katholischen Kirche" festigen. In der Brutstätte dieses Pamphlets, auch als Uni Münster bekannt, gab es einen Studientag dazu. 140 Teilnehmer haben ganz viele Gedanken - ich gehe auch von vielen Aufbrüchen aus - auf Schilder geschrieben.
Stimmen erhofften sich aber "peppigere Diskussionen" oder einen "zweiten Dialogpartner".
Es gab anscheinend keine andere Meinung zum Memorandum. "Wir sind alle der gleichen Ansicht und vertreten das gleiche.", heißt es dann.
Einer fordert, daß auch an der WWU zu einer "Streitkultur" kommt.

Liebe Studenten aus Münster!
Das sind nun die Früchte der Politik eines (fast hl.) Karl Rahners und eines (eher sel.) Heribert Vorgrimlers. Sie haben es geschafft, daß wirklich die gesamte Fakultät in eine Richtung denkt: Weg von Rom.
Sowohl Professoren als auch Studenten sind derselben Meinung. Seit über 40 Jahren steht der Mensch im Mittelpunkt des Denkens. In allen Disziplinen. So gibt es keine Christologie, sondern nur Jesulogie.
Und deshalb kann man auch ohne große Ausnahme das Memorandum unterschreiben.

Am Ende seiner Amtszeit an der Universität „war unsere Fakultät geeint und einig, es gab keine Fraktionen mehr“. Ein Zitat aus der Biographie Vorgrimlers.

Pius-Interview

zwischen Paul Badde und P. Schmidberger.
Ich glaube kaum, dass Gott ein Werk Seiner eigenen Mutter fallen lässt.
Objektivität ist also durchaus nichts Schlechtes ist.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Wird der gesamte Katholikentag nichtssagend?

Das Leitwort verspricht zumindest nicht sehr viel.
1. Abschnitt: Aufbruch wagen. Irgendein Aufbruch wagen.
2. Abschnitt: Skandaljahr und Aufbruchspalten.
3. Abschnitt: Genesis 12: Aufbruch. Gott hört nicht auf mit Dialog. Daher: Aufbruch.
4. Abschnitt: Heutige Kirche sind wie verlorene Fischer, die neuen Aufbruch wagen. Fragepersepktive ändern: wie und wohin.
5. Abschnitt: Aufbruch ist Wagnis in der Begegnung mit Menschen.

=> Aufbruch wagen. Hergeleitet aus der Unsicherheit der Apostel vor dem alles verändernden Osterereignis.

Dann gibt es noch einen "Aggiornamento-Preis". Also eine Auszeichnung für eine Gruppe, die sich am besten an die Welt angepasst hat.
Das Programm verspricht ansonsten viele Wege.

Dienstag, 7. Februar 2012

Der Unterschied zwischen "Alter" und "Neuer" Messe

Was ist der grundlegende Unterschied zwischen der "Alten" und der "Neuen" Messe? Was drückt das "Neue" aus? Warum sind haben einige Gläubige einen ablehnende Haltung gegenüber der "Neuen" Messe? Diese und weitere Fragen möchte ich abschließend klären. Es sind Fragen, die man auf das Wesen der Messe beziehen muß. Es ist gar nicht erforderlich auf Karnevals-, Western-, oder Straßenbahnmessen einzugehen. Sie sind nur Zeichen des Verfalls des rechten Verständnis von dem Charakter der Messe.
Zur Einleitung kann man zusammenfassend sagen: In der "Alten" Messe feiern wir das Opfer unseres Herrn Jesus Christus am Kreuz. Wir feiern das erlösende und zugleich blutige Geschehen von Karfreitag unblutig auf dem Altar.
In der "Neuen" Messe geht von dem Herrenmahl aus, ein Gedächtnismesse von Gründonnerstag.
Erste Unterscheidung: Opfermesse gegenüber Mahlfeier

In Wahrheit hat Christus im Kreis seiner Apostel das Karfreitagsopfer vorweggenommen. Er hat Brot und Wein sakramental zu seinem Opferleib und Opferblut gegenwärtig eingesetzt. Er wies die Apostel an, dies ständig zu seinem Gedächtnis zu tun.
Es ist eben kein Abendmahl, kein gemütliches Zusammensitzen, kein Austausch von Neuigkeiten, sondern sein Gedächtnis. Wir feiern ein Opfer zu seinem Gedächtnis, sein Opfer von Fleisch und Blut zu unserer Erlösung unter den Gestalten von Brot und Wein.

Montag, 6. Februar 2012

Wesentlicher und feierlichster Teil der Messe

Wie gesagt, ist der wesentliche und feierlichste Teil der Messe der Kanon. Er schleißt sich an die Vormesse und die Opferung an. Die Opferung ist nicht zu verwechseln mit der Konsekration und der Wandlung. Während der Opferung enthüllt der Priester Kelch und Brot. Er bringt die materiellen Opfergaben (Brot und Wein) auf dem Altar dar. Der Priester spricht hier noch: "nimm diese makellose Opfergabe gnädig an". Es folgt die Vermischung von Wein und Wasser. Abschluss findet die Opferung in der Secret, einem stillen Gebet des Priesters. Dies führt dann zur Wandlung. Er spricht: "[...] nimm dieses geistige Opfer und mache uns selbst so zur vollendeten Opfergabe für Dich.". Dann folgt der Messkanon.
Er beginnt mit der Praefatio, einem Dankgebet und endet mit dem Pater Noster. Höhepunkt bilden die Einsetzungsworte, die schon im zweiten Jahrhundert bei Justin erwähnt worden sind. Bei der Konsekration handelt der Priester ganz in persona Christi, er ist das Werkzeug Christi. Das Gebet dabei ist direkt an Gott den Vater gerichtet und der Priester tut genau das, was Christus auch getan hat. Da nun die Realpräsenz erreicht ist, betet der Priester vor der Hostie um sie dann gen Osten über sein Haupt zu erheben. Der Höhepunkt ist damit erreicht: Der heilige Leib und das kostbare Blut Jesu sind gegenwärtig.
Vor und nach den Einsetzungsworten spricht der Priester ebenfalls eine Vielzahl von Gebeten, die ebenso alt sind. So bittet man Gott im Te igitur, daß er das Opfer annehme. Hier wird auch für Papst und alle Gläubigen gebetet. Die Anamnesis folgt nach der Konsekration. Sie erinnert an das Leiden Christi, seine Auferstehung und Himmelfahrt. Am Ende wird darum gebeten, daß das Opfer durch die Engel zu seinem Altar getragen wird (vgl. Offb 8,3). Eingesetzt in den Kanon wurden Gebete wie das Pater Noster schon um 600 von Gregor dem Großen, oder das Agnus Dei von Papst Sergius (um 690).

Sonntag, 5. Februar 2012

Gewöhnliche Sprache entsakralisiert das Geheimnis

Bevor wir uns nun die Gebete während des Gottesdienstes vornehmen, blicken wir auf den Ausgangspunkt zurück: die lateinische Sprache. Die Vorbehalte gegen die Sprache und die üblichen Polemiken werde ich allerdings separat im letzten Teil dieser Reihe behandeln. Doch ist die Sprache eigentlich der einzige Diskussionspunkt um die "Alte Messe". Alles Wesentliche tritt dahinter zurück. So muß man einige Zeilen zur Verteidigung aufwenden, um diesen Punkt ad acta legen zu können.
Das II. Vatikanum hat die liturgische Kultsprache gewünscht, gefördert und ganz und gar nicht aufgehoben, geschweige denn abgeschafft. In ihr liegt ein tieferer Sinn und sie hat einen unübertrefflichen symbolischen Wert - seit Jahrhunderten und sie ist Hilfe für den Zugang zum eucharistischen Mysterium.
Seit dem Turmbau zu Babel leiden die Menschen unter erheblicher Sprachverwirrung und dem Nichtverstehen. Bis Pfingsten. Die Apostel empfingen den Heiligen Geist und es geschah das Sprachwunder: "jeder hörte es in seiner eigenen Sprache" (Apg 2, 6).
Selbiges Wunder drückt sich auch in der Kultsprache der Weltkirche aus. Auf den Straßen hört man Deutsch, Spanisch, Italienisch, oder Englisch, im Heiligtum aber nur die eine Kultsprache Latein.
Es ist somit ein Zeichen der Einheit. Trotz der Fremdheit ist man in der Kirche vertraut. Es ist die gemeinsame Muttersprache aller Katholiken im Gebet.
Vergleichbar ist die Sprache in der lateinischen Kirche mit der Ikonostase der Ostkirche. Sie verhüllt das Mysterium, das nicht etwas Weltlich-Profanes darstellt. Wir können mit dem menschlichen Geist das Mysterium nicht erfassen. Es ist ein Glaubensgeheimnis. Doch lädt die Kultsprache ein, tiefer in dieses Geheimnis vorzudringen und sich noch mehr mit dem Geschehen auseinanderzusetzen. Die gewöhnliche Sprache entsakralisiert das Geheimnis. Man muß die Frage stellen: trägt ein auf deutsch geleiertes Hochgebet wirklich zum besseren Verständnis bei? Eventuell verliert sich der Sinn des Heiligen. Christus selbst Sprach am Kreuz Hebräisch und nicht seine Muttersprache Aramäisch. Und er sprach ein Gebet, einen Psalm.

Diplomist

Ein Diplomist ist ein staatlich anerkannter Dialogbeauftragter. Durch seine spezielle dialektisch-kommunikative Spiritualitätsausbildung (kurz: Theologie) ist er in der Lage jedes Thema behutsam anzusprechen und einen Konsens im Diskurs zu finden. In der katholischen Kirche findet man ihn in zahlreichen Gremien, Pfarrgemeinderäten, Kirchausschüssen. Dort hat er absolut freie Hand und darf dank seiner exzellenten Ausbildung alles kontrollieren. Kritik erhält er nur von wenigen Weltfremden, die sich der eucharistischen Anbetung, dem Rosenkranzgebet oder dem Weihwasserspenden widmen. Diese nimmt er jedoch kaum wahr, weil sie während des Studiums schon als Außenseiter und aussterbende Rasse galten.

Samstag, 4. Februar 2012

Die sieben Sätze eines ...

..Moraltheologen.

  • Das Naturrecht ist durch die Diskursethik abgelöst.
  • Man kann den Menschen durch festgelegte Normen nicht mehr erreichen.
  • Wir befinden uns hier in der Ethik des gelingenden Lebens.
  • Die Wahrheit findet sich im Diskurs, der jeden gleichberechtigt nebeneinander stellt.
  • Die Hauptsache ist das freie Gewissen, das ja über dem Lehramt steht.
  • Wenn sie mal lachen wollen, nehmen Sie sich alte Moralbücher.
  • Das II. Vatikanum hat die Freiheit betont.
Diese Liste gibt keine Garantie auf Vollständigkeit.

Leib-seelischer Ausdruck des Gläubigen

Ein kleines Zwischenstück bevor wir zu den liturgischen Gebeten und Handlungen kommen. Es dient dem grundsätzlichen Verständnis.
Der Mensch ist eine Einheit von Seele und Leib. Beides befruchtet sich gegenseitig. Die Seele findet Ausdruck im Leib. Ein beseeltes Lebewesen hat Gefühle und ein Bewußtsein für sich und für Andere. Engel brauchen diesen sichtbaren Ausdruck nicht, sie sind reine Geistwesen. Wir bedürfen aber unseres Leibes um unsere innere Handlungen (Gefühle, Gedanken etc.) in äußere Form zu bringen, eben um sie auszudrücken. Das Heilige findet über die Sinne Zugang zur Seele. Wir finden in der Natur etwas vor und bilden es dann im Geist ab.
Im Gottesdienst findet so eine Wechselwirkung statt. Die inne Haltung wird in Riten ausgedrückt, aber der Ritus bringt sie durch die Wahrnehmung hervor. Es bildet somit eine ähnliche Einheit wie der Mensch. Der Mensch kann ja nicht ohne Hilfe zum Göttlichen hervordringen, sondern braucht die äußere Wahrnehmung. Im Ritus finden sich ganz unterschiedliche Dinge: leise und laut gesprochene Gebete (Hören), Weihrauch (Riechen), Gewänder, Lichter und geheimnisreiche Segnungen (Sehen). Den Gottesdienst und das tiefste Geheimnis der Eucharistie nimmt der Mensch so mit allen Sinnen auf. Daher sind die Riten und Symbole besonders wichtig und tragen zum tieferen Verständnis des Mysteriums bei. Dadurch soll die Hoheit dieses rätselhaften Opfers zum Bewußtsein und in das Herz des Gläubigen kommen.

Mittwoch, 1. Februar 2012

Opfermesse. Authentischer Ausdruck des ganzen katholischen Glaubens

Der Einfachheit halber werde ich von der Alten Messe statt vom klassischen römischen Ritus sprechen. Damit ist jedoch nicht gemeint, daß der tridentinische Ritus von der sogenannten Neuen Messe abgelöst sei. Die grundlegende Unterscheidung wird im nächsten Beitrag erfolgen.
Zunächst blicken wir aber darauf, warum vom "wahren Messopfer" gesprochen wird, also dem  Wesen der Liturgie, und was der "Ritus" ist. Ein kleiner Schwenk zu den Vätern darf nicht fehlen.
Der Ausgangspunkt war ja die lateinische Sprache. Zu dieser komme ich ein wenig später. Man beginnt ja auch nicht zuerst die Abseitsregel zu erklären und dann die Grundregel des Fußballspiels. Doch gehört das Abseits aber wesentlich dazu. Ebenso wie das Latein zum Ritus.

Ein Blick ins Buch hilft meist, für unsere Zwecke in die Entscheidungen des Konzils von Trient, das gegen die Reformatoren - die schon eifrig begannen die heilige Messopfer zu zerstören - die Lehre über die Messe definierte. Man kann die einzelnen Aussagen so zusammenfassen:
In der katholischen Kirche ist das von Christus eingesetzt wahre Messopfer zu finden. Das Opfer des Leibes und Blutes Christi unter Gestalt von Brot und Wein. Das unblutige Opfer in der Eucharistie ist identisch mit dem blutigem Opfer am Kreuz, weil Christus in beiderlei das wahre Opfer und anwesend ist. Die Messe ist so eine Sühnemesse gleich dem Sühnetod Christi und hat wendet uns den Dienst des Kreuzesopfer zu. Dies dürfen wir annehmen, da die Messe von Christus selbst beim letzten Abendmahl eingesetzt worden ist, weil er schon zu diesem Zeitpunkt bereit war und vorausgesehen hat, sich im Kreuzestod aufzuopfern. Er hinterließ seiner Kirche damit ein sichtbares Opfer. Dieses tut sie - wie von ihm geheißen - zu seinem Gedächtnis, bis er wiederkommt.
Die heilige Messe ist also ein heiliges und lebendiges Sinnbild und zugleich wirkliche Aufopferung des Leidens und Sterbens Christi, das er am Kreuz für uns dargebracht hat.

Seufz

Ein nächtliches Seufzen darf mir erlaubt sein. Wenn man sich durch das weltweite Netz klickt, entdeckt man Texte, die man vor dem Einschlafen besser nicht gelesen haben sollte. Sie erregen das Gemüt mehr als der schlimmste Horror-Trash-Film und machen nachdenklich. Nachdenklich über die Zukunft der Kirche. Schon oft wurde und wird von der Glaubens- und Kirchenkrise gesprochen. In jeder neuen Liturgiehampelmesse wird die Hoffnung wieder zerstört, es sei doch eventuell alles gar nicht so schlimm. Die Hoffnung der Papst würde es etwas erreichen, ist leider auch nur Illusion. Hier in Deutschland muss man sich damit abfinden, daß der Teufel Einzug in die Kirche gehalten hat. So liest man auf dem Blog Pro-Konzil einen so abscheulichen Blödsinn ("für die Enttabuisierung und Klärung wichtiger Reformthemen (z.B. die Zulassungsbedingungen zum kirchlichen Amt für Frauen und Männer, Sexualität etc.)"), daß man einfach nur sagen möchte: "Ach, tut was ihr wollt". Doch besteht ab und wann die berechtigte Hoffnung, es könne sich etwas ändern. Der Eindruck, daß die Jüngeren wieder zurück zum wahren katholischen Glauben kommen. Zeitgleich sieht man aber wie die Machthaber der kath. Gremiumkirche "einen neuen Aufbruch wagen". Liest man die Texte und Initiativen, kann man nur noch seufzen. Es bedarf viel vom Heiligen Geist einen wahren Neuanfang zu schaffen. Doch wird ihm im Aufbruch der Rücken zugekehrt.
Ausdrücklich setzt sich das ZdK in seiner Entschließung dafür ein, Frauen als Diakoninnen zu weihen.
Gute Nacht!

Dienstag, 31. Januar 2012

Viel Lärm um Latein

Die Verwendung der lateinische Sprache in der Kirche wird zur Zeit im Kommentarbereich (offline auch als Leserbriefe genannt) der Tagespost behandelt. Ausgangspunkt war ein Leserbrief, der die Frage aufwarf, ob vor dem letzten Konzil die Kirche "besser" gewesen sei, und ob sie ohne es noch besser sein würde.
Darauf reagierte in der Ausgabe Nr. 9 ein Herr, der in seinem Leserbrief betonte, daß das Konzil notwendig war, jedoch "die Fehler der Liturgiereform" unübersehbar sind. Er möchte nicht zurück zur Tridentinischen Messe doch stellt er fest, daß der "quasi Verlust der lateinischen Sprache im Novo Ordo ein herber Verlust für die Kirche ist". Weiter plädiert er für die Förderung der lateinischen Sprache und eine Korrektur der Liturgie, weil ihre Mängel große Auswirkungen habe.
Damit löste er aber eine Debatte über das Latein in der Kirche aus.
Ein paar Auszüge verschiedener Ausgaben:

Nr.11: "Das Geschrei nach Latein geht mir auf die Nerven. [...] abgehobene Forderungen. Kastendenken."
Nr. 12: "Das Latein macht die Kirchen auch nicht automatisch wieder voller."
Nr. 12: "Wenn der Glaube von der Sprache abhängt: Armer Glaube!"

Andere Stimmen klingen positiv. Zusammengefasst in der Überschrift eines Leserbriefs der Ausgabe 13: "Latein ist universell und kennt keine Grenzen."

Montag, 30. Januar 2012

Wer wir sind

Bei Alipius läuft derzeit eine Umfrage, wer diese Blogoezese eigentlich ist. Ich bin großer Fürsprecher von: ZdK-Allergiker mit Formlosigkeitsintoleranz.
Mitmachen bitte.

Die Tagespost hat vor ein paar Tagen via Twitter auch schon etwas vorgeschlagen:
Das Amt für kirchliche Sprachregelungen gibt bekannt: Ab sofort heißt es nicht mehr Katholik, sondern Mensch mit Tauf- und Firmhintergrund.

Samstag, 28. Januar 2012

Positionsbestimmung

Sollte man sich bei einem Theologen nicht ganz sicher sein wofür er so steht, sollte man das allwissende Wikipedia befragen. Manfred Hauke. Wer ist das?

Wiki erklärt:
Hauke vertritt in Bezug auf die Diakonen- und Priesterweihe für Frauen die Lehrmeinung der katholischen Kirche.
Aha!

Freitag, 27. Januar 2012

Das richtige Navi

"Wenn du zur Autobahn willst, die dich nach Hause bringt, lässt du dich ja auch nicht von deinen Gefühlen leiten, sondern hörst auf den, der den wahren Weg kennt. Doch wenn jemand sagt: "Eventuell könntest du - sofern du dich darauf einlässt - dich ja mal selber fragen, ob du nicht den Weg schon in dir hast", bist du auch nicht schlauer als vorher. So prüfe also immer erst dein Navi, bevor du ins Auto steigst."

Donnerstag, 26. Januar 2012

Weib und Kirche

Dieser ganze Genderkrams ist ja mittlerweile in der Kirche angelangt. Es gibt kaum eine Professorin, die nicht irgendwas mit genderfairer Exegese (schwieriges Wort, soll heißen: Gott_in) macht. Führend ist hierbei natürlich auch wieder die Häretische-Wilhelms-Universität Münster. Frau Heimbach-Steins sagte in einer Ringvorlesung: "Teile der römischen Administration und bestimmte katholikal-fundamentalistische Gruppen arbeiten Hand in Hand". Das heißt soviel wie: Der olle Papst und die ollen Papstanhänger wollen immer noch nicht, daß wir starken Frauen die Leitung von Wortgottesdiensten übernehmen und dann diese Brotscheiben unter das Volk werfen.

Nun wird fleißig daran geforscht und gearbeitet, daß der 2000jährigen Zustand von Unterdrückung und Versklavung der Frau an den Herd abnimmt und Frau die Kirche regiert (weil man dann mehr Krabbelgottesdienste und mehr liturgische Tänze vollziehen kann).

Aber noch gibt es eine Entwarnung, denn die Seelsorgeämter werden leider immer noch zu 80% von Priestern oder männl. Laien geführt Wie hat es die Kirche bloß 2000 Jahre ohne Frauen ausgehalten und trotzdem so viele Heilige hervorgebracht, gut gewirtschaftet oder denkerische Höchstleistung vollbracht? Ein Wunder - diese Kirche.

[Wenn Christus das Haupt der Kirche ist und dies nicht mehr sein soll... wer soll da eigentlich dann hin?]

Donnerstag, 19. Januar 2012

Ablaß und die heilige Kirche?

In den Kommentarbereichen diverser Blogs lassen sich seltsame Meinungen zum Ablaß, der Wallfahrt und natürlich auch irgendwie zum Papst lesen.
Das liegt zum einen Teil daran, daß Nicht-Katholische mit gerade diesem Thema nicht viel anfangen können, aber auch daran, daß auch die Katholiken eigentlich wenig Ahnung haben, was das eigentlich sein soll. Dieses Denken ist auch bei den Bischöfen angekommen und so wird natürlich kein Ablaß mehr erbeten. Auch das Motto der Wallfahrt "Und führe zusammen, was getrennt ist", das einem Pilgergebet von 1959 entstammt, wird in einen anderen Sinnzusammenhang gestellt. Drei Mal darf man raten...natürlich ökumenisch.
Hier zeigt sich das Denken eines liberalen "alle-Religionen-sind-gleich"-Katholiken. Wenn man aus Respekt vor den "getrennten Glaubensschwestern,-brüdern,-nochnichtentschiedene" gar nicht erst in Erwägung zieht, einen Ablaß zu gewähren, hat man dieses typisch katholische Brauchtum aufgegeben. Man hat ebenso die Chance aufgegeben den Katholizismus zu stärken.

Die sieben Sätze eines...

...Exegeten.

  • Wir müssen das jetzt gegen den Strich lesen.
  • Jesus wollte selbst keine allegorische Auslegung.
  • Der historische Jesus hat das natürlich nicht so gesagt.
  • Das ist ein nach-österliche redaktioneller Einschub.
  • Wenn man sich den archäologischen Befund anschaut, kann man davon ausgehen, daß der Exodus nicht so war.
  • Die Mythen der anderen Kulturen beweisen ähnliche Vorstellungen.
  • Natürlich ist das alles eine Rückprojektion.
Diese Liste gibt keine Garantie auf Vollständigkeit.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Das ist der richtige Weg

Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat den Stadtpfarrer von Ichenhausen (Kreis Günzburg), Georg Alois Oblinger, wegen dessen Tätigkeit bei der rechtsgerichteten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ zurechtgewiesen.
mehr bei kath.net
Und schon darf dieser gute Priester seine Gedanken bei dieser guten Zeitung nicht mehr publizieren.
Aus und vorbei. Muss er wohl zur TAZ gehen.

Dienstag, 17. Januar 2012

Die sieben Sätze eines...

...Fundamentaltheologen.
  • Vor-kritisch ist all das, was vor Kant war.
  • Die (Neu)Scholastik hat alles auf Satzwahrheiten verengt.
  • In diesem Zusammenhang muß natürlich das unsagbare Leid erwähnt werden.(Auschwitz-Birkenau)
  • Wir können da nicht hinter zurück. (Dies gilt für Kant, das II. Vatikanum, Heidegger usw.)
  • Es ist vor allem die Ich-Du-Beziehung in der sich etwas erweisen kann.
  • Das II. Vatikanum muß dahin gedeutet werden, daß man die ehemalige Deutungen nicht mehr gebrauchen kann.
  • Nach Karl Rahner ist es so, daß dieser Sachverhalt anders ist, weil durch den Sprachgebrauch, der sich ja ändert, die Tatsachen neu formuliert werden müssen, da sich seit dem letzten Jahrhundert die Wahrheit in einem neuen Sprachspiel formuliert, das eine neue Sprechweise nach sich zieht und so einen Aufbruch ermöglicht, den man dann im Geist des Konzils deuten und den Menschen näher bringen muß, damit die Gläubigen dadurch alles sehr viel klarer sehen.
Diese Liste gibt keine Garantie auf Vollständigkeit.

Montag, 16. Januar 2012

Was wollen die denn da?

Alipius weist auf einen Artikel der WELT hin, der zusammengefasst sagt, daß Protestanten den hl. Rock zu Trier nicht mehr als Teufelsspuck ansehen und daß die Katholiken keinen besonderen Ablaß durch die Wallfahrt erwarten können.
Die Protest Tanten sind hierbei egal, ob sie nun da sind oder nicht. Aber anhand der unterlassenen Bitte von Bischof Ackermann, um einen besonderen Ablaß für die Wallfahrt, sieht man, daß auch der deutsche Klerus nichts von diesem seltsamen Hokus-Pokus-Ablaß hält.
Das Motto „Und führe zusammen, was getrennt ist“ heißt, daß die so wichtige Wallfahrt zu einem "Wir-haben-uns-doch-alle-lieb"-Treffen verkommen ist.
Auch der EKD-Schneider hat Recht, wenn er sagt: „Was zur Zeit der Reformation an Kritik geäußert wurde, hat mit dem ökumenischen Partner von heute nichts mehr zu tun“. Aus ihrer Sicht ist der "ökumenischen Partner" ja die katholische Kirche und genau die hat mit der von vor 500 Jahren leider ganz ganz wenig zu tun.

Wieso war die Ausstellung des Trierer Rocks eine anti-protestantische Demonstration? Sie war doch einfach ein Zeichen des Katholizismus in Deutschland. Gerade in einer Zeit, wo es galt den katholischen Geist gegen die Repressalien zu einen.

Damals entstand die älteste deutsche katholische Studentenverbindung. Aber der Grund hierfür ist wohl bis heute auch nur der, daß man die armen kleinen Ketzer ärgern möchte.

Freitag, 13. Januar 2012

Willkommen Mensch - Tschüß Gott

Mitte des 20. Jahrhunderts konnte Otto Schilling die Aufgabe der Moraltheologie noch so beschreiben: Die Moraltheologie ist die Wissenschaft von dem menschlichen Handeln, das aus dem freien Willen als Prinzip hervorgeht und durch die caritas auf das höchste Gut (Gott) zu beziehen ist. Der Zweck des Menschen sei die Hingabe an Gott durch den Akt der Liebe.
Also soll die Moral Normen darstellen, die das menschliche Handeln auf das höchste Gut oder Ziel hinordnen.

Auch der hervorragende P. Kälin schreibt in seinem Lehrbuch zum Begriff Ethik, daß dieser das menschliche Handeln nach einer feststehenden Norm beurteilen solle, die durch das Endziel bestimmt ist.

Es geht also um ein letztes Ziel auf das der Mensch bezogen ist. Die Normen für Handlungen leiten sich aus der allgemeinen Sittennorm ab. Ethik ist die Sittlichkeit menschlicher Handlungen.

Sowohl Schilling als auch Kälin wussten: Normen für die Handlungen können nur aus Gott abgeleitet werden, kommen aus dem natürlichen Gesetzt. Das Naturrecht.

Diese beiden Lehrbücher sind um 1950 entstanden.

Wie es sich ein halbes Jahrhundert später mit der Moral verhält?
Es gibt sie nicht mehr!

Richtig. Die Universität Wien hat die Moraltheologie abgeschafft und sie durch "Theologische Ethik" ersetzt:
Ab Jänner 2012 ist das ehemalige "Institut für Moraltheologie"
unter der Bezeichnung "T h e o l o g i s c h e   E t h i k"
Teil des neuen "I n s t i t u t s  f ü r
S y s t e m a t i s c h e T h e o l o g i e" !!!
Weiter heißt es dort:
Im Dialog mit Human-, Natur- und Geisteswissenschaften sowie der kirchlichen Tradition sucht die Theologische Ethik Antworten auf existentielle und gesellschaftliche Heraus- forderungen zu finden.

Darin zeigt sich die "neue Moral":
Suchen und nichts finden.
Viele Fragen statt die Antwort schon längst zu kennen.

Das Hauptproblem ist die Verneinung des Naturrechts und die Reduzierung der Moral auf eine Habermassche Diskursethik. Jeder darf mitreden, die Mehrheit bestimmt die Wahrheit.
Doch gibt es nur eine Wahrheit: 1950 wusste man das.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Chantalismus

Chantalismus bezeichnet die Unfähigkeit betroffener Eltern ihrem Nachwuchs einen aussprechbaren Vornamen zu geben. Folge können psychische Defizite bei den Kindern sein. Der Grund für Chantalismus, der auch Kevinismus genannt wird, ist unklar. Theorien besagen, daß es mit der Mutterschaft in sehr sehr jungen Jahren zusammenhängen könnte. So benennt die Pokemon-Generation ihre Kinder einfach nach ihrem Pikachu. Einen nicht unerheblichen Anteil soll auch das Verblödungsfernsehen haben. Ein Blog hat sich nun dieser Namensvergewaltigung angenommen und präsentiert das Entsetzliche schonungslos.
 
Zum Chantalismus.
Mit vielen Bildern.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Moment mal

"Moment mal" dachte sich der Vatikan. Nachdem der Heilige Stuhl im "Jahr des Glaubens" ausgerufen hat, daß die Glaubensinhalte auch mit dem Katechismus vereinbar sein müssen, wurde jetzt in Rom noch einmal überlegt. Dabei fiel auf: "Ohje! Die Katechismen selbst sind ja schon verwässert!".
Daher jetzt schnell ein neuer Aufruf:
Überprüft erst die Katechismen! Danach prüft weiter!

KNA-Meldung

Ausnahmsweise ein Aufbruch

Der Schmetterlings-Experte Zollitsch hat bei seiner Perspektivenansprache 2012 einige Dinge gesagt:

"Wir wissen nur zu gut, wie viele derzeit beanspruchen, rigoros im Recht zu sein. Dann verhärten sich Fronten. Dann ist von einer Gemeinschaft des Glaubens nicht mehr viel zu spüren."
Denn:

"Teamplayer sind gefordert. Menschen, die ihre Perspektive einbringen und sich zugleich in die Lage des anderen hineindenken können."

"Wir stehen vor großen Herausforderungen und sind in vielfacher Hinsicht herausgefordert, einen neuen Aufbruch zu wagen."

"Wo stehen wir? Wofür stehen wir? Wohin gehen wir?"

"den Glauben gemeinsam zu feiern und als große Gemeinschaft zu erleben"

Zitate von kath.net
2012 - und alles bleibt beim Alten.

Ich habe die Nase voll von euren "Aufbrüchen", denn das erste, was von einem solchen Auf-Bruch zurückbleibt, ist ein Loch, in das wir alle hineinfallen. Ich habe die Nase voll von euren Theologen, die nichts anderes tun, als spalten und zerstören... Sie wissen, wie schrecklich schweigsam wir loyalen Katholiken in all diesen Jahren gewesen sind.
Mutter Angelica, Gründerin des Fernsehsenders EWTN

Neue Jugendmesse

Als Anregung für den Jugendbischof: Es kommt ja immer nur auf Christus an. Denn wenn man den Jesus mag, dann ist man gut.

Dienstag, 10. Januar 2012

Faule Kompromisse

Das hängt mit einem Geburtsfehler vieler Dokumente [des II. Vatikanums] zusammen. Konservative und Progressive hatten sich, notgedrungen, auf Formulierungen eingelassen, die faulen Kompromissen ähneln.
Gernot Facius, Kirchliche Lagerkämpfe

Montag, 9. Januar 2012

Viele Bilder - viele Länder

MOVE from Rick Mereki on Vimeo.

Leere

Das Bild zeigt die Propsteikirche in Leipzig.
Diese Kirche muß jetzt erneuert werden.
Joachim Reinelt, Bischof von Dresden-Meißen, sagt dazu: „In Zeiten des Rückgangs und der Verzagtheit ist dieser Neubau ein ermutigendes Zeichen des Aufbruch und der Geborgenheit – ein Beispiel für ansteckendes Christentum in einer deutschen Stadt.“

Wie modern Geborgenheit und Ansteckung (ist das eigentlich das neue Missionieren?) aussieht, kann man sich anschauen. Es schaudert mich.

Zur virtuellen Ausstellung. Bild von Wikimedia

Sonntag, 8. Januar 2012

Gelegenheit zum Amusement

Der Papst ruf im Jahr des Glaubens dazu auf, sich mit dem verstaubten Katechismus zu beschäftigen. Von Bischof bis Tante Erna lädt Benedikt alle Gläubigen ein, das Studium des Katechismus zu vertiefen und die Texte des II. Vatikanums zu lesen. Davon sind auch die Universitäten betroffen. Sie sollen sich die Frage stellen: Sind unsere Inhalte noch mit dem Katechismus vereinbar bzw. überhaupt relevant?

Es wäre wirklich wünschenswert, wenn die Pastoraltheologen, Pastoralpsychologen, die neuen Apologeten - Fundamentaltheologen oder Moraltheologen auch nur einen Blick in dieses dicke Buch verwerfen würden. Allerdings ist während ihrer Ausbildung zu häufig gesagt worden: "Folgt eurem freien Gewissen, wird schon alles richtig sein." Auch die Texte des Pastoralkonzils sind im Studium eher zweitrangig, obwohl immer darauf verwiesen wird. Doch nur die vorwitzige Frage: "Wo genau steht das denn?", bringt den Dozenten aus dem Konzept. Am Ende wird auf den Geist verwiesen. Der muss leider immer herhalten.

Die Bemühungen des Papstes betrüben eigentlich. Denn man weiß, wie damit umgegangen wird: Gelächter! "Diesen ollen Schinken sollen wir lesen, sogar ernstnehmen?
Was für ein Blödsinn!" Sicherlich werden sie sich treu zeigen, sich versammeln. Das tut man ja sowieso gern, das Dialogisieren. Was hinter den verschlossenen Türen passiert, ist aber nicht die Absicht des Papstes.

Wahllos kann man den KKK aufschlagen:
"Das Opfer Christi und das Opfer der Eucharistie sind ein einziges Opfer", heißt es da.
"Quatsch", sagt der Pastoraltheologe, "wir feiern unsere Gemeinschaft, mit Christus als Freund".
"Freundschaft mit Christus, das ist wichtig!", stimmt der Psychologe zu. Liest schnell seine Salutogenese vor und bestätigt, dass das Wort "Opfer" doch zu negativ besetzt ist.
"Opfer". Herrliches Gelächter durch die Bank. Der Fundamentaltheologe ist schon vom Stuhl gefallen, richtet sich ernst wieder auf und prustet hinaus: "Das Glauben doch nur die Irren von der Alten Messe!"

Und noch ein KKK-Witz für Herrn M. aus R.: "Maria ist stets wirklich Jungfrau geblieben! Die Geburt hat ihre jungfräuliche Unversehrtheit nicht gemindert." (steht sogar im großen Geistkonzil)